Im September 2020 packte uns wieder einmal das Fernweh und selbst Pandemie-bedingte Einschränkungen taten unserer Reiselust keinen Abbruch. Flugreisen waren zwar zu diesem Zeitpunkt keine Option, so wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Alternative machten. Gefunden haben wir sie schnell – quasi mit der Geschwindigkeit eines Railjets und so hieß es für uns: „wir fahren mit der Eisenbahn, der Eisenbahn.“ Die Entscheidung fiel auf den Nachtzug, der uns neben einem ruhigen Schlaf und jeglichem Komfort auch Zeit verschaffte. Wir kamen nach der nächtlichen Fahrt von Salzburg nach Florenz ausgeruht an und am Abreisetag stiegen wir erst wieder abends in den Schlafwagon ein. So hatten wir ganze zwei Tage mehr, um unser Reiseziel zu entdecken. Wir entschieden uns also für eine Städtereise in die Medici-Metropole und damit für ein Stück Weltkultur.
Einmal angekommen und den ersten vorzüglichen italienischen Espresso intus, checkten wir im Hotel PLAZA HOTEL LUCCHESI (www.hotelplazalucchesi.it) ein. Das noble Ambiente spiegelte den Charme längst vergangener Tage in seiner modernsten Form wider und erinnerte sogleich an die betuchte Gesellschaft der reichen Händler-Familien. Ihrem Erbe begegnet man übrigens an zahlreichen Ecken in der gesamten (Innen-)Stadt. Das Haus bietet neben 82 Zimmern und 10 Suiten jeglichen Luxus, den man sich für einen entspannten Städtetrip wünscht: eine Rooftop-Pool samt Bar, köstliche italienische Küche und einen unvergleichlicher Blick über die Dächer von Florenz mitsamt der Basilika Santa Croce im Vordergrund. Es zählt zu den historisch gesehen ältesten Hotels der Toskana-Hauptstadt und ist der ideale Ausgangspunkt, um loszuziehen und dieses herrliche Fleckchen „Stiefel“ zu erkunden. Und genau das taten wir sogleich – wie immer auf’s gerade Wohl, mit offenen Augen und gezückter Kamera.
Wir schlenderten durch die romantischen Gassen, passierten einige Sehenswürdigkeiten wie die berühmte Kathedrale Santa Maria del Fiore. Ihre imposante Erscheinung zog uns sofort in ihren Bann und wir bestaunten sie ehrfürchtig. Unser Sightseeing-Highlight war jedoch die Piazza di Santa Croce mit der dazugehörigen Basilika. Nach so viel Kulturgenuss und müden Beinen stärkten wir uns erst einmal bei einem guten Glas Vino und bester mediterraner Küche. Den zahlreichen Boutiquen haben wir natürlich auch einen Besuch abgestattet, uns inspirieren lassen und die regionale Wirtschaft ausgiebig belebt.
Auf diese Art, die Stadt zu entdecken, entgeht einem zwar in der Möglichkeit die eine oder andere klassische Attraktion, aber dafür erlebt man den authentischen Charakter der Stadt und findet wunderschöne Motive abseits der Touristenströme. So kamen wir zufällig am Palazzo Pitti samt einer Schar von 100 Wölfen vorbei. Den in den Himmel ragenden Turm Campanile di Giotto haben wir ebenso besucht wie die Basilika Baptisterium Giovanni und die Kathedrale Santa Maria del Fiore. Was bei einem Florenz-Besuch ein Muss ist, ist die Ponte Vecchio mit seinen mondänen Juweliergeschäften. Bei ihrem Anblick kann man die Handelstradition, die der Stadt schon vor Jahrhunderten Ruhm und Wohlstand bescherte, deutlich erkennen und spüren.
Auch wenn uns Museen im Grunde weniger anziehen, haben wir uns die berühmten Uffizien mit ihren mannigfachen Kunstwerken doch zu Gemüte geführt. Schließlich gehört es zu den zehn meistbesuchten Galerien der Welt und wenn man schon mal da ist… Die Werke von Leonardo da Vinci, Michelangelo, Sandro Botticelli und anderen großen Künstlern haben uns mehrere Stunden beschäftigt und wahrlich beeindruckt. Die Besichtigung lohnt sich also auch für Abenteurer wie uns, die sich ansonsten vom Mainstream weitestgehend fernhalten.
Einer meiner ganz persönlichen Höhepunkte waren die Überreste der alten Florentinischen Stadtmauer, auf die wir immer wieder bei unseren Touren durch die City gestoßen sind. An ihnen konnte ich nicht vorbeigehen, ohne sie ausgiebig fotografisch festzuhalten und so den Blick auf die Historie zu dokumentieren.
Ansonsten haben wir uns vom italienischen Lebensgefühl treiben lassen. Ein Cappuccino dort, ein Besuch des kleinen Delikatessengeschäftes da und einfach schlendernd das „dolce vita“ aufsaugen. Das kann man übrigens auch inmitten des Mercato Centrale. Dort herrscht zwar der bekannte italienische Trubel, doch die kulinarische Vielfalt in den Hallen ist einzigartig. Überall duftet es nach mediterranen Köstlichkeiten und das Farbenspiel von frischem Obst, Gemüse, Gewürzen sowie landestypischen Spezialitäten lässt keine Wünsche für Liebhaber des guten Geschmacks offen.
Als bekennender Earlybird bin ich auch in Florenz ohne Wecker schon vor Sonnenaufgang aufgewacht und voller Vorfreude auf die besten Motive aus dem Hotel-Bett gesprungen. Kurz darauf stand ich an der Ponte Vecchio, fing ihre anmutige Schönheit ohne die Bevölkerung von abertausenden Touristen ringsum ein und zog dann weiter zur Kathedrale Santa Maria del Fiore. Auf meinem Streifzug kam ich an Fahrradverleih- und Marktständen vorbei, die sich auf den Ansturm des anbrechenden Tages vorbereiteten und andere Frühaufsteher studierten schon die Zeitungen bei einem Caffè. Die Stadt dabei durch die Kamera zu beobachten, wie sie aus dem Dornröschenschlaf erwacht und sich für das geschäftige Treiben rüstet, hat einen ganz einmaligen Charme. Dieser ist zentrale Motivation meiner morgendlichen Aufnahmen.
Allora, fassen wir also nochmals zusammen: wir haben fünf wundervolle Tage in einer absolut sehenswerten Stadt verbracht. Florenz zählt nicht umsonst zu den begehrtesten Reisezielen Italiens, denn seine imposanten Bauten und Kunstschätze wirken in der Kombination mit dem romantischen Altstadtflair geradezu magisch. Wer Kunst schätzt, das italienische Lebensgefühl liebt und vor Menschenmassen nicht zurückschreckt, ist im Herzen der Toskana goldrichtig.
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