Per Definition ist ein Event eine besondere Veranstaltung oder sogar ein herausragendes Ereignis. Was ebenso charakteristisch daran ist, ist die Tatsache, dass es nur einmal in dieser einzigartigen Form stattfindet. Für uns hinter der Kamera bedeutet das – die Chance für die perfekten Bilder gibt es genau ein Mal. Da heißt es, optimal vorbereitet sein, um im entscheidenden Moment mit dem richtigen Equipment zur richtigen Zeit am richtigen Ort abzudrücken.

Ganz gleich also, ob du auf einem Business-Happening, einer Hochzeit oder einer Sportveranstaltung bist – entscheidend ist die richtige Weichenstellung. Das bezieht sich sowohl auf deine Ausrüstung, den Ablauf, die besten Plätze zum Fotografieren wie auf das perfekte Timing. Wer, so wie ich, schon länger auf dem Parkett der Festivitäten unterwegs ist, bekommt das ins Gespür. Für alle Neulinge und jene, die immer auf der Suche nach Verfeinerung des eigenen Könnens sind, habe ich hier meine besten Tipps zusammengetragen.
Die 5 essentiellen Faktoren für gelungene Event-Fotografie
1. Überlass nichts dem Zufall
Bereits beim Vorgespräch solltest du dich vergewissern, was genau die Anforderungen an das Ergebnis sind. Jeder Auftraggeber hat so seine Vorlieben und sein eigenes Verständnis von einem gelungenen Resultat in Bildern. Im Idealfall hast du eine Checkliste, die du mit ihm durchgehst. Wichtige Parameter sind gewünschte Formate, Must-Shots, No-goes und Deadlines bzw. den gewünschten Abgabetermin. Die Zusammenfassung all dessen sendest du ihm bei Bedarf vorab zu – so hat er eine Möglichkeit, diese abzunicken bzw. ein Re-Briefing einzubringen.
Wenn du nicht gerade auf Tante Marias Geburtstagsfeier oder der Hochzeit deines besten Freundes fotografierst, vereinbare auch unbedingt vorab dein Honorar inklusive Nachbearbeitung und Nutzungsrechte. Das erspart potenziell Diskussionen im Nachgang.
EXTRA-TIPP:
Für Personenaufnahmen ist das Einverständnis der abgelichteten Menschen erforderlich. Das einfachste ist für dich als FotografIn, wenn der Veranstalter bzw. Auftraggeber diese im Vorfeld einholt. Vergewissere dich in jedem Fall, dass klar ist, wer sich darum kümmert.
Die 5 W-Fragen (wer, wann, was, wo, warum) sollten bei Event-Beginn auf jeden Fall geklärt sein. Organisiere oder erstelle dir deshalb auch einen Ablaufplan. Dieser verschafft dir im Trubel der Veranstaltung den nötigen Überblick.
Schau dir die Location vorab an, mach dich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut und erkunde die besten Areale für jegliche Perspektive. Im Zuge dessen kannst du auch die Lichtverhältnisse, Hintergründe und Anforderungen an dein Rüstzeug checken.
2. Hab alles dabei, was du brauchst
Nachdem du vor dem Event alle Eventualitäten eruiert und erörtert hast, ist es ein Leichtes das Equipment gemäß den Erfordernissen zusammenzustellen. Pack alles rechtzeitig zusammen und wirf vor Abfahrt noch einen letzten Blick darauf.
Zur Grundausstattung gehören:
Kamera-Body + eventuell einen Ersatz-Body für alle Fälle
Objektive und Filter je nach Bedarf
(geladene!) Akkus + Ersatz-Akkus
ausreichend Speicherkarten
Stative
(Aufsteck-)Blitze
bei Videoaufnahmen: externe Mikrofone
Sonderausstattungen wie zB deine Drohne
Außerdem empfiehlt es sich ausreichend Visitenkarten, Utensilien für die Reinigung des Equipments sowie alles für dein persönliches Wohlergehen (Snacks, Getränke, etc.) mit an Bord zu haben.
3. Alles eine Frage der richtigen Einstellung
Mit ein paar Grundsätzen lassen sich auch für Hobby-Fotografen tolle Event-Fotos machen. Verwende zum Beispiel vorwiegend eine offene Blende. Ein Wert zwischen 4 und 6 ist meistens passend. Vermeide außerdem zu lange Belichtungszeiten, außer du willst dezidiert Bewegungen effektvoll damit inszenieren. Insbesondere bei schnellen Moves der Motive solltest du Serienaufnahmen und dauerhaften Autofokus andenken. Stelle zudem die ISO bedarfsgerecht ein – bei Einsätzen auf Veranstaltungen empfiehlt sich zumeist ein niedriges ISO-Setting.
Natürlich sollten die Lichtverhältnisse immer im Auge behalten werden. Schließlich macht es einen entscheidenden Unterschied, ob du outdoor oder im schummrigen Ambiente eines Theaters fotografierst.
4. Sei (unauffällig) du selbst und professionell
Hinter der Kamera bist du zwar nicht unsichtbar, aber dennoch agierst du im Hintergrund. Wähle passend zur Art des Events ein passendes, zurückgenommenes Outfit, in dem du dich gut bewegen kannst, das dem Rahmen entspricht und in dem trotzdem authentisch wirkst. Weitere selbstverständliche Assets sind Höflichkeit, Freundlichkeit und Professionalität. Im Zuge der Veranstaltung heißt es, zwischen „Tarnkappe“ und der Rolle des Entertainers blitzschnell switchen: sensationelle, ungekünstelte Fotos entstehen zumeist dann, wenn sich Menschen gar nicht bewusst sind, dass sie gerade „Modell stehen“. Gruppenfotos hingegen gehören arrangiert und das zählt wiederum ebenso zu den Anforderungen an einen guten Dienstleister.
Denke auch daran, den Ton beim Auslösen unhörbar zu machen – so vermeidest du unerwünschten Störungen während der Veranstaltung.
5. Bleib entspannt und lächle
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Lass dich von unvorhergesehenen Planänderungen, kleinen Hoppalas und Co. nicht aus der Bahn werfen. Je entspannter du damit umgehst, umso wohler wirst du dich und alle Beteiligten sich fühlen. Flexibilität und Agilität sind hierbei echte Zauberformeln. Ich halte mich gerade in der Eventfotografie stets an das Motto: Erwarte das Unerwartete und mach das Beste draus.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Wie in allen Bereichen der Fotografie gibt es auch auf Events absolute „No-gos“. Situationen, bei denen du besser nicht auf den Auslöser drücken sollst, sind zum Beispiel essende Menschen und blamable Geschehnisse (zB Trunkenheit, wilde Kuss-Orgien, etc.). Ebenso gilt es den Wunsch jener zu respektieren, die nicht aufs Bild möchten.
Wer sich an diesen Tipps orientiert und den besagten Details ausreichend Beachtung schenkt, wird sich auf dem Aktionsfeld der Event-Fotografie schnell sicher fühlen und Freude am Einfangen der besten Szenerien finden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Ausprobieren!
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