Was bis vor kurzem noch eine Seltenheit dargestellt hat, ist mittlerweile zum gewohnten Bild geworden: Drohnen. Sie gelten als einer der echten Neuerungen der nahen Vergangenheit und werden auch in der Fotografie immer mehr zum Thema.
Nachdem die ersten Modelle preislich ebenso hoch angesiedelt waren, wie ihre Flughöhe, sind sie nunmehr durchaus erschwinglich und auch technisch hat sich viel getan. Wer sich also mit dem Gedanken spielt, sich ein solches Flugobjekt für fotografische Zwecke zuzulegen, darf sich jedoch auch ein paar Gedanken im Vorfeld machen und sich mit den unterschiedlichen Modellen, Funktionen und Richtlinien auseinandersetzen.
Denn nicht nur die persönliche Vorliebe entsprechend dem Bedarf spielt eine Rolle - auch gesetzliche Vorgaben sind zu beachten und wollen eingehalten werden. Seit 1. Januar 2021 ist die neue EU-Drohnenverordnung in Kraft. Für alle Drohnen-Piloten (ausgenommen sind kleinere Spielzeug-Drohnen mit einem Gesamtgewicht unter 250 g) gibt es gemäß dieser Vorschrift grundsätzlich zwei Arten des neuen EU-Drohnenführerscheins:
EU-Kompetenznachweis oder kleiner Drohnenführerschein (EU) A1/A3
EU-Fernpiloten-Zeugnis oder großer Drohnenführerschein (EU) A2
Analog zum Lenken eines Personenkraftwagens ist ein entsprechender Kenntnisnachweis bzw. ein Drohnenführerschein also Grundvoraussetzung und ebenso an die Versicherung muss gedacht werden. Eine eigene Drohnen-Haftpflichtversicherung ist ebenso abzuschließen, wie die Registrierung der Drohne nötig ist.
Neben Pflichten und Rechten gemäß dem Paragrafen ist und bleibt der „gesunde Hausverstand“ ein wertvolles Asset, wenn man mit dem Drohnenflug zu Werke geht. Der Luftraum ist durchaus mit dem Straßenverkehr zu vergleichen und deshalb gilt es, auf die Gegebenheiten achtsam ein Auge zu werfen, vorausschauend zu agieren und im Zweifelsfall besser die sichere Variante zu wählen. Bei mir heißt es grundsätzlich – egal ob zu Land, zu Wasser oder in luftiger Höhe: safety first! Eine mögliche Gefährdung von Menschen, Tieren oder auch Bauwerken ist in jedem Fall tunlichst zu vermeiden. Eine gewisse Achtsamkeit und Rücksichtnahme führt immer zu einem harmonischen Miteinander und hat auch in diesem Bereich der Foto- bzw. Videografie seine Berechtigung. So ist zum Beispiel der Geräuschpegel einzukalkulieren.
Insbesondere für den Berufsstand der Fotografen und allen, die sich dieser wunderschönen Aufgabe Hobby-mäßig verbunden fühlen, leistet die Drohne wertvolle Dienste und erweitert die Möglichkeiten um ein Vielfaches. Spektakuläre bewegte wie statische Bilder lassen sich damit erzeugen und die Perspektive eines Adlers einnehmen. Leider wir dieses dienliche Werkzeug manchmal jedoch missbräuchlich eingesetzt oder es mangelt einfach an der Feinfühligkeit im Umgang mit dem Gegenüber. Das schürt naturgemäß die Skepsis und den Argwohn gegenüber den Flugobjekten.
Mein Tipp: Sei dir deiner Verantwortung als Pilot bewusst, handle mit Bedacht, wenn du mit der Drohne arbeitest, und setze das Tool sinnvoll im richtigen Maß ein. Dann steht einem erhebenden Erlebnis und einem top-Ergebnis nichts im Wege.
Neben der bereits erwähnten gesetzlichen Regelungen gibt es überall auf der Welt zudem Flugverbotszonen. DJI-Drohnen, die auch zu meinem Equipment zählen, verfügen über eine integrierte Software, die Aufschluss über diese gibt. Achte – wie bei jeder Applikation – darauf, diese am aktuellsten Stand zu halten und führe regelmäßige Updates durch. Beim Eintritt bzw. bei einer Annäherung an ein solches Sperrgebiet gibt die Drohne automatisch ein Warnsignal ab, die dich vor Übertretungen bewahrt und verhindert sogar einen Flug in verbotenes Terrain. Flughäfen und Militärgelände zählen beispielsweise dazu. Zweckdienlich sind auch entsprechende Apps, mit denen Flugzonen im Vorfeld auf ihre Eignung überprüft werden können.
Wer sich gut einliest, Möglichkeiten wie Gegebenheiten überprüft und alle nötigen Schritte im Vorfeld setzt, der wird an der Drohne und den Bildern, die sie liefert, jedoch seine helle Begeisterung erleben. Besonders empfehlenswert sind diese für folgende Zwecke:
Immobilien
Firmengelände
Baustellen
Events & People (zB Hochzeiten)
Landschaften
Imagevideos
Mit dem Einsatz einer Drohne schafft man in erster Linie neue Perspektiven und ermöglicht alternative Blickwinkel. Sie fängt Bilder und Videos von Orten ein, an die man sonst nur mit dem Flugzeug oder Helikopter erreicht. Das verspricht eine erhöhte Aufmerksamkeit und Awareness in der Wahrnehmung der entstandenen Ergebnisse. Dies kann zum Beispiel im Business den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Marktteilnehmern bewirken.
Wie bereits erwähnt, habe ich mich für ein Modell der Marke DJI Mavic Air entschieden und nutze einen Polarisationsfilter. Dieser erhöht den Dynamikumfang des Lichts, den der Kamerasensor aufnehmen kann. Zudem steigert er den Kontrastumfang, verstärkt die aufgenommenen Farben und kann Spiegelungen in Gewässern oder glatten Oberflächen intensivieren.
Wer also Lust auf ein neuartiges Shooting-Erlebnis, seine „Hausaufgaben“ vorab gemacht und Spaß an der Herausforderung hat, der ist definitiv mit einer Drohne „ready to take off“.
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