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Mach dir das Fotografie-Leben bunt: Basics der Farbenlehre

Aktualisiert: 25. Jan.


Ob ein Bild, die gewünschte Wirkung erzielt, folgt zahlreichen Attributen. Eines davon ist die richtige Wahl der Farbe. Diese beginnt bei der Inszenierung und dem Setting und endet bei der Bildbearbeitung. Was auf den ersten Blick recht intuitiv wirkt, kann bei genauer Betrachtung und dem Einsatz einiger grundlegender Kniffe gekonnt gelenkt werden. Wie das ganz „easy-peasy“ gelingt, habe ich euch hier zusammengefasst. Damit überlasst ihr auch das Farbenspiel nicht dem Zufall, sondern setzt Akzente, die nachhaltig Eindruck machen.


Der Farbenkreis

Die Ergründung der Farbenlehre reicht bereits weit zurück. Keine Geringeren als Issac Newton und Johann Wolfgang von Goethe machten den Anfang. Ihre Theorien bilden noch heute die Grundlage gängiger Lehrmeinungen. Der Farbenkreis ordnet unterschiedliche Farbtöne einem Spektrum in einer definierten Reihenfolge zu. Letztere ergibt – bei fachgerechter Kombination – Harmonie oder setzt treffsichere Akzente. Dieses Wissen macht man sich in mehreren Disziplinen zu eigen: Malerei, Design und natürlich auch die fotografische Kunst.


Im Prinzip funktioniert dies nach einem vorgefertigten Schema. Dafür teilt man Farben in Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben ein. Primärfarben sind Rot, Blau und Gelb. Sekundärfarben sind das Resultat einer Mischung der genannten Primärfarben und kommen als Grün, Orange und Violett auf die bunte Palette. Mischt man wiederum Variante eins mit Variante zwei entstehen Tertiärfarben wie zum Beispiel ein rötliches Orange, ein gelbliches Grün oder ein bläuliches Lila.


Weitere Ausprägungen sind Komplementärfarben, die sich auf dem Farbenkreis gegenüberliegen und somit einen starken visuellen Kontrast erzeugen können, wenn sie gemeinsam Verwendung finden. In Abgrenzung dazu liegen analoge Farben im Kreis direkt nebeneinander. Das wiederum bedingt, dass die vereinte Farbkomposition ein harmonisches und zusammenhängendes Gesamtbild erzeugt.



Die Farbnuancen

Insgesamt zählt die Wissenschaft zwölf Grundfarben. Hinzu gesellen sich eine Vielzahl an Modifikationen und Abwandlungen, was zu Nuancen führt. Diese erhält man, wenn Grundfarben mit Schwarz, Weiß oder Grau gemischt werden.


Farbtöne sind ein Synonym für Farbe und immer rein und „unvermischt“. Somit sind alle Primär- und Sekundärfarben als solche einzuordnen.


Als Schattierung bezeichnet man entsprechend dunklere Versionen desselben Farbtons. Dieses Ergebnis erhält man durch das Zutun von Schwarz. Den Gegenpol zur Schattierung stellen Tönungen dar, die durch die „Einmischung“ von Weiß erzielt wird.




Die Sättigung bzw. der Tonwert kommt zum Tragen, wenn eine Farbe mit Weiß und Schwarz in Berührung kommt. Je nach Zusammensetzung ergibt sich ein mehr oder weniger intensives Erscheinungsbild.


In Sachen Fotografie gibt es dann noch den Begriff der Leuchtdichte (Luminanz). Diese beschreibt ebenso, wie hell oder dunkel wir den Farbton wahrnehmen.


Die Farbmodelle

Die Theorie unterscheidet zudem in additive und subtraktive Farbmischung, die wir als CMYK und RGB kennen. Diese „alten Bekannten“ begegnen einem immer mal wieder bei der einfachen wir auch komplexen Bildbearbeitung.

Hinter CMYK verbirgt sich Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz). Das zugrunde liegende Farbmodell ist ein sogenanntes subtraktives. Das bedeutet, Nomen est Omen, denn je mehr Farben „rausgenommen“ werden, also subtrahiert werden, desto heller präsentiert sich die Farbe. Vize versa heißt das: Je mehr Farbe hinzufügt wird, desto dunkler kommt das Endergebnis zur Geltung. Im CMYK-Schema werden Farben in Prozent angegeben. Schwarz ist also 100 % in allen Farbausprägungen, Weiß dasselbe Farbenspiel mit jeweils 0 %.


Ergänzend zum CMYK-Modell findet man den Gegenpart RGB. Als additives Konzept ist „mehr“ mehr, denn Rot, Grün und Blau werden hierfür addiert. Konzipiert wurde diese Variante für digitale Displays – wie die von Mobiltelefonen, Tablets und anderen Bildschirmen. Zur Festlegung der Intensität gibt es die Bandbreite von 0 bis 255. Diese Werte sind vordefiniert und erzielen bei 0 schwarz und bei 255 weiß.


Tipp: Für Bilder, die ihre Bestimmung im World Wide Web finden, sind ausschließlich Bilder mit RGB-Farbräumen geeignet.



Der Benefit für die Fotografie

Wie so oft im Leben macht man intuitiv das Richtige, wenn es um die Auswahl der besten Mischung geht. So verhält es sich auch bei der Fotografie. Gerade in einer natürlichen Umgebung sind Farben bereits in einem optimalen Verhältnis vorhanden. Mutter Natur weiß es ohnehin am besten. Arbeitet man jedoch im Studio oder will gezielt provokante, harmonische oder aufsehenerregende Effekte erzeugen, lohnt es sich, ebenso die Theorie zu beherzigen. Eine besondere Stimmung oder der Anspruch an Ästhetik und Strahlkraft lassen sich mit dem Wissen leichter hinbekommen.



Der Bogen reicht wie gesagt vom Aufbau der Settings mit farbigen Accessoires bis hin zum Color Grading. Ebenso können Farben gezielt eingesetzt werden, um symbolträchtige und kulturelle Aspekte einzubeziehen. Ein Beispiel? Eine warme, also gelb-lastige Ausleuchtung bzw. Bearbeitung kann in unterschiedlichen Regionen auf der Weltkarte ganz unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Während nämlich Gelb in unseren Breiten eher mit Aktion, Eifersucht und Gefahr verknüpft ist, steht die Farbe der Sonne in anderen Regionen für Glück, Wohlstand und Lebensfreude. Auf die Zudeutungen der einzelnen Farben gehe ich noch in einem anderen Blogbeitrag ein.


Wählt also eure Farben weise und mit Bedacht. Dann wird euer fotografischer Output seine Wirkung auf jeden Fall nicht verfehlen und ihr könnt den gesamten „Regenbogen“ für ein außergewöhnliches Farbenspiel nutzen. Viel Freude dabei!


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